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U-Bootbau in Kiel: „Kranke Arbeit“

Die Kieler Werft, einst HDW, heute German Naval Yards Holdings GmbH (GNYH) und ThyssenKrupp Marine Systems GmbH (TKMS), ist berüchtigt dafür, einerseits einen Schwerpunkt in der Rüstungsproduktion, andererseits selbst gefährliche und gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen zu haben. Wegen der Coronapandemie zog German Naval Yards Kiel die Reißleine und meldete zum 1. April 2020 Kurzarbeit an, da sich der notwendige Sicherheitsabstand im Schiffbau nicht umsetzen läßt.

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Kaufland: Arbeiter*innen kritisieren Gesundheitsrisiken

Als „Vorkämpfer gegen das Coronavirus“ (SVZ vom 27.03.2020) bekommen die Mitarbeiter*Innen deutscher Einzelhandelsketten derzeit mehr Aufmerksamkeit für ihre Arbeitsbedingungen als im Normalbetrieb. Konzernchefs rühmen den „unermüdlichen Einsatz“ (ebd.) in einer Branche, die wiederholt wegen schlechter Bezahlung, Tarifflucht und der erzwungenen Flexibilisierung von Arbeitszeiten in der Kritik stand (Aktion Arbeitsunrecht vom 10.12.2019). Die Mitarbeiter*Innen bei Aldi, Kaufland und Co. sind wie wenige andere Berufsgruppen täglich dem Kontakt mit hunderten Menschen ausgesetzt – ohne dies ernsthaft beeinflussen zu können.

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Sexarbeit als Care-Arbeit

Schon vor Corona galten für die Prostitution und die in diesem Bereich Tätigen viele Rechte nicht, die für andere Arbeitsverhältnisse gelten. Seit dem aktuellen Prostitutionsverbot fallen Sexarbeiter*nnen durch alle Raster sozialer Absicherung – auch wenn Sexarbeit durchaus als Care-Arbeit begreifbar ist, wie die Autor*innen von „Sexarbeit. Feministische Perspektiven“ zeigen. Das Netzwerk „Care-Revolution“ hat auf seiner Homepage ein Gespräch mit Herausgeber*innen und Autor*innen der kürzlich erschienenen Publikation veröffentlicht, das wir hier dokumentieren.

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Menschenwürdiges Leben und Arbeiten hier und entlang der Wertschöpfungskette – auch in Zeiten von Corona

Der folgende Beitrag dokumentiert den aktuellen exChains-Newsletter von TIE (Transnational Information Network) vom 03. April 2020.

Täglich gibt es neue Folgen der durch den Corona-Virus ausgelösten Krise. Regierungen rund um den Globus schnüren Rettungspakete, das Alltagsleben sowie politische und Freiheitsrechte sind massiv eingeschränkt. Für Beschäftigte im Einzelhandel und der Bekleidungsindustrie bedeutet dies eine weitere Prekarisierung ihrer Lebenssituation und eine ungewisse Zukunft.

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Im Risikobetrieb

Die Frage, inwieweit die Produktion aufgrund der Pandemie eingestellt werden muss, beschäftigt viele ArbeiterInnen rund um den Globus: Die italienische Basisgewerkschaft SICobas hat zum Streik für das Recht auf Nicht-Arbeit aufgerufen. Am 18. März sollen 90 Prozent der Belegschaften der von SICobas organisierten Warenlager dafür gestreikt haben. Im Mercedes-Werk Vitoria-Gasteiz im spanischen Baskenland hatten am 16. März 5.000 ArbeiterInnen mit einem Sitzstreik die Fabrik aus demselben Grund lahmgelegt.

Mittlerweile haben die großen Autokonzerne – VW, BMW, Mercedes-Benz, Opel, Porsche… – die Produktion gestoppt. Doch auch hierzulande war die Empörung über das Weiterlaufenlassen der Betriebe zuvor groß. Wir haben mit Florian Fischer aus dem Rastatter Mercedes-Benz gesprochen, weil die Atmosphäre dort besonders angespannt war. Für Empörung sorgte der Umstand, dass Angestellte in Homeoffice geschickt wurden, während ProduktionsarbeiterInnen weiterhin im Betrieb erscheinen mussten, aber auch die Unternehmensentscheidung, die rund 900 pendelnden MitarbeiterInnen aus dem als Gefährdungsgebiet aus­gewiesenen Elsass weiter zur Arbeit zu beordern. Das Gespräch gibt den Informationsstand vom 18. März 2020 wieder.

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Virus in den Lernfabriken

Auch die Hochschulen sind (schon lange) kein Ort rein geistiger Tätigkeit, der freien, über den Dingen schwebenden Intellektualität (mehr) – und je nach didaktischem Gusto galten »E-Learning«, digitale »Klassenzimmer« und Vorlesungen per Life-Stream als innovatives Format der Zukunft – zumindest aber waren sie bislang eine gute Verpackung für digitale Ausweichmanöver angesichts zu dünner Personaldecken. In vielen Bundesländern soll der Semesterbetrieb möglichst störungsfrei weiterlaufen, nur eben im körperlosen Raum der E-Learning-Welt. Während Lehrende hektisch versuchen, business as usual im Online-Chat mit ihren Studierenden zu erproben, ist festzuhalten, dass auch Hochschulen Arbeitsstätten, Betriebe, Unternehmen sind und dass auch die virtuelle Welt ganz banale physische Voraussetzungen hat, u.a. arbeitende Menschen. Wir dokumentieren mit dem folgenden Text vom 13. März einen der ersten Kommentare zu den Auswirkungen der Corona-Krise an den Hochschulen – und die Forderungen, die den Kolleg*innen von »unter_bau« an der Goethe-Uni in Frankfurt a.M. dazu eingefallen sind.

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